There are at least three bands called Mutter: 1) Mutter ist der Name einer Berliner Band, in der Urbesetzung bestehend aus Max Müller (Gesang), Kerl Fieser (Bass), Florian Koerner von Gustorf (Schlagzeug) und Frank Behnke (Gitarre). Mutter gingen 1986 hervor aus der 1982 gegründeten Band Campingsex, die bereits 1985 das damals wenig beachtete und heute gesuchte Album „1914!“ veröffentlichte (das von Thurston Moore (Sonic Youth) als eine der zehn besten Gitarrenplatten überhaupt eingestuft wurde...
There are at least three bands called Mutter:
1)
Mutter ist der Name einer Berliner Band, in der Urbesetzung bestehend aus Max Müller (Gesang), Kerl Fieser (Bass), Florian Koerner von Gustorf (Schlagzeug) und Frank Behnke (Gitarre).
Mutter gingen 1986 hervor aus der 1982 gegründeten Band Campingsex, die bereits 1985 das damals wenig beachtete und heute gesuchte Album „1914!“ veröffentlichte (das von Thurston Moore (Sonic Youth) als eine der zehn besten Gitarrenplatten überhaupt eingestuft wurde). Als Mutter debütierten sie 1989 mit dem Album „Ich schäme mich Gedanken zu haben die andere Menschen in ihrer Würde verletzen“ auf dem Label der Tödlichen Doris, bei denen Max Müllers Bruder, der Berliner Künstler und Musiker Wolfgang Müller, Sänger war. Das Album, innerhalb zweier Tage in einem 8-Spur-Studio aufgenommen und zuhause abgemischt, wurde anfangs nur wenig wahrgenommen. Erst nach einem Labelwechsel zu What's so funny about und mit dem Aufschwung deutschsprachiger Independentbands Anfang der 90er Jahre (siehe Hamburger Schule) änderte sich das und Mutter wurden von der Kritik hoch gelobt.
Bei What’s so funny about erschien 1991 ihr zweites Album „Komm!“, nur eine Seite der Platte enthielt jedoch (diesmal auf 16 Spuren aufgenommen) Stücke der Band, auf der Rückseite waren statt Musik Anekdoten und Geschichten von Freunden und Bekannten der Band zu finden, prominentester Erzähler dabei war David Lynch, als dessen Regieassistent Behnke gearbeitet hatte.
1993 dann erschien das nächste Album der Band, diesmal eine 24-Spur-Produktion. „Du bist nicht mein Bruder“ wurde mit guten Kritiken versehen und zum meistverkauften Album der Band. Mutter verließen jedoch What’s so funny about, ihre kommenden Veröffentlichungen erschienen beim eigenen Label „Die Eigene Gesellschaft“, geleitet von Max Müller und der damaligen Managerin der Band Gundula Schmitz. Hier wurde im Folgejahr 1994 das bereits vergriffene Debut der Band als CD mit zusätzlichen Stücken wiederveröffentlicht.
Mit dem im selben Jahr veröffentlichten Album „Hauptsache Musik“ enttäuschte die „unberechenbarste aller Diskurspop-Bands“ (NZZ) dann all jene, die in ihr eine Art linkes Rammstein sahen, das Album bestand fast vollständig aus folkigen Balladen, halbakustisch und technisch versiert eingespielt.
Insgesamt ist die Eingliederung der Band in den Kontext des Diskurspop oder der sogenannten Hamburger Schule allerdings eher problematisch. Obgleich es immer wieder auch zu Querverbindungen kam (so spielte Jochen Distelmeyer als Gast bei ihnen Trompete oder sampelten Cpt. Kirk &. das Mutter-Stück „Du“), verknüpfte die Brachialität ihres Sounds und ihr sozialer Hintergrund Mutter eher mit dem Berliner Untergrund der 80er Jahre. Auch mangelte es der Band an der typischen Theorieverbundenheit des Diskurspops, so finden sich weder Referenzen an Theoretiker der Postmoderne noch explizite politische Statements oder gar ein entsprechendes Engagement, wie es bei einigen Bands z. B. 1993 im Rahmen der antirechten „Etwas besseres als die Nation“-Tour stattfand.
1995 fand im Berliner Kinski Club (unter der Leitung von Gundula Schmitz, Claudia Basrawi und Mario Mentrup), ein „Mutter boxt!“ getaufter Boxkampf zwischen Kerl Fieser und Florian Koerner von Gustorf mit Frank Behnke und Max Müller als Coaches statt, als Ringrichter agierte der Regisseur Jörg Buttgereit (in dessen Film „Schramm“ spielte Florian Koerner von Gustorf die Hauptrolle, Max Müller und Gundula Schmitz komponierten den Score).
1996 erscheint das Album „Nazionali“, der Titel löst Irritationen aus, weil einige Kritiker den Titel und seine Schreibweise fälschlicherweise politisch (miss-)verstehen, dabei handelt es sich nur um eine italienische Zigarettenmarke, eine Referenz an den Aufnahmeort des Albums, einen umgebauten Schweinestall in Monterotondo in der Toskana. 1997 brechen Mutter mit Management und Plattenfirma und lange ist nichts von Ihnen zu hören, als letztes erscheint noch eine CD „Konzerte I (1986-1991)“, eine dokumentarische Collage aus Livestücken, Interviewfetzen, Konzertansagen, kryptischen Anrufbeantworternachrichten u. ä..
Erst am 10. September 2001 erschien das erste neue Mutter-Album seit 4 Jahren, wieder bei What’s so funny about. Sein Titel: „Europa gegen Amerika“, im Booklet eine Zeichnung, die einen Micky-Maus-Ohren tragenden George W. Bush beim Verspeisen der Weltkugel zeigte, neben seinem Gesicht steht „Das ist der Todfeind“. Im Hintergrund brennen Hochhäuser, auf dem Album ein Stück mit dem Refrain „Krieg ist vorbei / ein neuer beginnt“. Kurz nach der Präsentation des Albums wurde diese Szene durch den Anschlag auf das World Trade Center in New York Wirklichkeit.
Zugleich gerieten Mutter in personelle Turbulenzen. Die 16 Jahre in gleichbleibender Besetzung agiert habende Band musste 2002 den Weggang von Frank Behnke hinnehmen, der sich intensiver seinen Filmprojekten widmen wollte, die Band ersetzte ihn durch Achim Treu und verstärkte sich zusätzlich mit Tom Scheutzlich (Keyboards). Treu wiederum verließ Anfang 2005 die Band (er ging zu Der Plan) und wurde durch Martin Höfermann ersetzt. 2006 verließen er und das Gründungsmitglied Kerl Fieser ebenfalls die Band. Dessen ungeachtet begannen Mutter mit der Komposition neuer Stücke für ein neues Album, dazu wechselte Max Müller an den Bass.
Als bisher letzte Studioveröffentlichung erschien Mitte Mai 2004 das Vinylalbum „CD des Monats“ als auf 500 Stück limitierte Edition, in einer Sonderauflage mit Max Müllers Filmmusiken zusätzlich.
Im „Panorama“ der Berlinale 2005 wurde der Film „Wir waren niemals hier“ von Antonia Ganz gezeigt, der die Band während Liveauftritten in Deutschland und der Schweiz begleitete und durch die Integration alten Materials zugleich die Geschichte von Mutter und ihres Umfeldes beleuchtete. Der Film wurde von der Kritik gelobt und startete am 19. Oktober 2005 in den Kinos, Ende Mai 2007 wurde er auf DVD veröffentlicht [2]. Kurz darauf erschien die Werkschau „Das ganze Spektrum des Nichts“ und das Album „Hauptsache Musik“ wurde wiederveröffentlicht, ebenso wie das langjährig vergriffene Album der Vorgängerband Campingsex.
2)
An American band. One song appeared on the Secret Eye sampler "For The Dead In Space" vol. II & III: Forbidden City.
Members are: Bruce Kurnow (harp), Robert Powell (pedal steel), James Tomkins (guitar), Joseph Pope (bass, vocals).
3) Mutter is an electronic/black metal/doom project from Massachusetts, US. Read more on Last.fm. User-contributed text is available under the Creative Commons By-SA License; additional terms may apply.
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