Im Herbst 1979 gründeten Gitarrist Eckart Kurtz, E.K.T. genannt, und Sänger Ziggy XY in Hannover die Band Der Moderne Man. Gemeinsam mit Martin "Mattus" Simons, der bald Thomas, den Bassisten der ersten Stunde ersetzte, und Schlagzeuger Claudius Hempelmann, der zuvor bei 39 Clocks gespielt hatte, nahm man im Frühjahr 1980 die EP "Umsturz im Kinderzimmer" auf, die auf dem 'Heile Welt Records' erschien und schon bald vergriffen war.Wenig später nahm der Moderne Man für das No Fun-Label das erste A...
Im Herbst 1979 gründeten Gitarrist Eckart Kurtz, E.K.T. genannt, und Sänger Ziggy XY in Hannover die Band Der Moderne Man. Gemeinsam mit Martin "Mattus" Simons, der bald Thomas, den Bassisten der ersten Stunde ersetzte, und Schlagzeuger Claudius Hempelmann, der zuvor bei 39 Clocks gespielt hatte, nahm man im Frühjahr 1980 die EP "Umsturz im Kinderzimmer" auf, die auf dem 'Heile Welt Records' erschien und schon bald vergriffen war.Wenig später nahm der Moderne Man für das No Fun-Label das erste Album "80 Tage auf See" auf.
Die Reaktionen auf diesen Erstling waren wenig enthusiastisch. Es hagelte an Verrissen. Gitarrist E.K.T. erinnerte sich später in SOUNDS: "Im Studio lief so ziemlich alles falsch. Ziggy paßte die Studioarbeit und die Richtung der Musik nicht mehr. Das Schlagzeug holperte, die Instrumente lagen daneben." Die persönlichen und musikalischen Differenzen waren offensichtlich. Ziggy XY verließ die Band und gründete den Kosmonautentraum und Mattus Simons übergab den Bass an Jens Gallmeyer, wurde selbst zum Sänger und Frontmann des Modernen Man. Im Frühjahr 1981 erschien die erste Single des neuen line ups, "Sandmann"/"Baggersee". Die zwei Titel erfüllten das Motto, das E.K.T. einmal so formuliert hatte: "Ein Song über drei Minuten, der gut losgeht, ist wesentlich wichtiger als irgendein Experiment, bei dem ein paar Leuten die Ohren wegfliegen. Und auch die vielgepriesene Avantgarde dreht sich im Kreis, heute Experiment, morgen schon Konvention." SOUNDS bescheinigte dem Quartett, mit der Single "ein gutes Stück deutscher Popmusik" abgeliefert zu haben.
Während der NO FUN-Tour "Jubel '81", inzwischen mit Felix Wolter am Schlagzeug, gelang es dem Modernen Man, mit ihrer Live-Show die letzten Zweifler zu überzeugen. Die Band wurde fortan zu den wichtigsten und wesentlichsten neuen deutschen Popgruppen gerechnet. Bevor im Frühjahr 1982 das Album "Unmodern" bei No Fun erschien, kam der Moderne Man noch mit Liveaufnahmen von der Jubel-Tournee als Mini-LP im Herbst '81 auf den Markt.
Noch während der Aufnahme gesellte sich Axel Wicke als neuer Bassist zum Modernen Man, nachdem Jens Gallmeyer entlassen wurde, da er wegen seiner gerade begonnenen Ausbildung "keine Zeit für den Modernen Man mehr hat" (O-Ton EKT). Beide Bassisten waren an den Aufnahmen von "Unmodern" beteiligt. Die LP wurde durchweg hoch gelobt. Zu einer Zeit, als die eher konservative Deutsch-Rock-Fraktion aufwachte und krampfhaft versuchte, Anschluß zu finden an das, was man en vogue glaubte, kokettierte der Moderne Man augenzwinkernd damit, unmodern zu sein. Aber mit dem Album "Unmodern" waren Mattus und Co.., was Witz, Laune und lockereren Umgang mit der Stilvielfalt betraf, der bemühten Konkurrenz um Lichtjahre voraus. Mit Tonio Scorpo war ein weiterer Musiker als Saxofonist und Keyboarder am Entstehen von "Unmodern" maßgeblich beteiligt.
Nach einer Deutschlandtournee (dabei trat der Moderne Man auch bei den Münchener Rocktagen auf) war die Band danach auch im benachbarten Holland zu Gast und trat vor die Fernsehkameras des "Dr. Mambos Musikjournal". Im Winter erschien die Mini-LP "Neues aus Honk-Kong". Der Moderne Man setzte mit dieser 25 Minuten Musik "neue Maßstäbe für künftige Produktionen der neuen deutschen Rockmusik" (STEREOPLAY). Der Moderne Man vertraute "nicht auf Sounds und Rhythmen von der Stange, sondern auf Naturklänge; Rap-, Funk- und Latin-Music haben ihre Visitenkarte abgegeben" (MUSIK EXPRESS).
Im März ging der Moderne Man mit dem aktuellen Programm auf eine neuerliche Deutschlandtournee und gab auch Konzerte in Österreich, der Schweiz, Holland und Dänemark. Die Reise fand unter dem Motto "This will be the last time" statt. Die Auflösung der Band war eigentlich beschlossene Sache. Der "Rockpalast" zeichnete eine Show in der Bochumer "Zeche" auf. Und die Musiker überdachten ihre Entscheidung noch einmal. Ende '83 arbeitete man dann doch an neuem Material und plante die Veröffentlichung der dritten LP für Frühjahr '84, von der man aber nie etwas hörte.
Quelle: www.ichwillspass.de Read more on Last.fm. User-contributed text is available under the Creative Commons By-SA License; additional terms may apply.
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